Kulturkreislehre

Kulturkreislehre
Kulturkreislehre,
 
Völkerkunde: kulturhistorische Theorie, zunächst von L. Frobenius angeregt, zu Beginn des 20. Jahrhunderts von F. Graebner, B. Ankermann und Pater Wilhelm Schmidt ausgebaut. Ausgehend von der Grunderkenntnis, dass es keine für die gesamte Menschheit gültige, einlinige Kulturentwicklung gibt, fasste sie Kulturen zu Kulturkreisen zusammen, die mit ähnlichen oder gleichen Einzelelementen (materieller Kulturbesitz, Wohnformen, bestimmte Sozialordnungen, Religionsformen u. a.) - auch durch Diffusion - über weite Teile der Erde verbreitet sein können. Obwohl diese Lehre als überholt gilt, geht auf sie eine heute noch gebräuchliche, wenn auch umstrittene Einteilung der Völker nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zurück, z. B. von H. Baumann für Afrika.
 
 
F. Graebner: Methode der Ethnologie (1911);
 R. Thurnwald: Die menschl. Gesellschaft in ihren ethnosoziolog. Grundl., 5 Bde. (1931-35);
 L. Frobenius: Paideuma. Umrisse einer Kultur- u. Seelenlehre (31953);
 M. Duala-M'Bedy: Xenologie. Die Wiss. vom Fremden u. die Verdrängung der Humanität in der Anthropologie (1977);
 W. E. Mühlmann: Gesch. der Anthropologie (31984).

Universal-Lexikon. 2012.

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